Vorfreude ist die schönste Freude – das gilt gerade in einem Pandemie-Jahr wie 2020, in dem wir mehr denn je eine kleine Aufmunterung gebrauchen können. Schon im Herbst gab es bei Twitter erste zaghafte Anfragen an Open History e.V., ob den in diesem Jahr wieder eine histowichteln-Aktion stattfinden würde.
Im Dezember haben wir unserem Aufruf veröffentlicht und stolze 150 Antworten aud Deutschland, Österreich und der Schweiz bekommen. Damit stand fest: Habemus histowichteln und gleichzeitig einen neuen Rekord.
Im Anmeldeformular hatten alle Geschichtsbegeisterten die Möglichkeit anzugeben, worüber sie sich (nicht) freuen würden. Tatsächlich gab die überwiegende Mehrheit an, sich über ein Buch zu freuen. Kein Wunder, schließlich ist auch zu uns die Erkenntnis durchgesickert, das viele histowichtel*innen denken: Ein Buch, na klar, Du bist halt Historiker*in! Und auch in diesem Jahr wurden sage und schreibe 83 Bücher verschickt.
Dass unsere histowichtel*innen vielseitig begeistert sind, bewiesen auch die anderen Einträge im Formular. Interessensgebiete reichten von Fußballfankultur in niedrigen Ligen, über Koffeinhaltiges und Süßes, bis hin zu geschmackvollem Kitsch, dem ESC, Seidenkrawatten und Zebras. Viele Teilnehmende wollten allerdings einfach nur überrascht werden. Wovon viele Teilnehner*innen allerdings zu viel hatten: Staubfänger und Tassen. Wahrscheinlich lieben viele der histowichtel*innen die gute alte histocamptasse.
Mit den nötigen Eckdaten versorgt, machten sich die geschichtsbegeisterten histowichtel*innen ans Aussuchen und Verschicken der Geschenke. Besonders positiv ist uns aufgefallen, dass viele Versandverpackungen recycelt wurden – das zeigt, wie nachhaltig viele histowichtel*innendenken. Und dann begann das Hoffen und Bangen. Alle waren besonders gespannt, ob es ihr Paket rechtzeitig an den Bestimmungsort schaffen würde. Sogar Screenshots von Paket-Tracking-Apps wurden gepostet. Fest stand: Die Rentiere der äußerst beschäftigten gelben und blauen Schlittenfahrer wollten besonders fein sein, weshalb einige histowichtel*innenleider etwas länger als gehofft auf die lang ersehnte Wichtelpost warten mussten.
Und als in der zweiten Dezemberwoche erste histowichteln Päckchen eintrudelten, wurde natürlich wieder kontrovers diskutiert, ob und wann das Geschenk zu öffnen war. Fest stand: viele histowichtel*innen haben zur Kamera gegriffen, um ihre Geschenke zu dokumentieren. Somit können wir euch nach 2016, 2017 und 2018 auch in diesem Jahr ein farbenfrohes Best of des diesjährigen histowichtelns präsentieren.
Liebevoll ausgesuchte histowichteln-Begleitkarten
Ob ihr eurer*m histowichtel*in ein fröhliches Hanukkah, frohe Weihnachten oder erholsame Festtage gewünscht habt, war euch überlassen. Wozu die histowichteln-Zentrale allerdings alle histowichtel*innen angehalten hat, war dem Wichtelgeschenk eine Karte beizulegen, auch um die historische Bedeutsamkeit des mitgeschickten #histodings weiter einzuordnen. Und wir waren wirklich beeindruckt. Liebevoll ausgesuchte und kreativ selbstgestaltete Karten reisten quer durch die Republik, bzw. über die Alpen.
Miriam war hellauf begeistert, denn sie hat die ihrer Meinung nach beste Karte von allen bekommen. Ihrer Meinung schließen wir uns gerne an, denn die von Anna liebevoll bestempelte Karte hat eine passende Botschaft: Früher war mehr Lametta!
Kathrin wurde selbst kreativ und hat eine glitzernde Weihnachtsüberraschung gebastelt. Vielleicht stellt sie im nächsten Jahr die passende Bastelanleitung für alle histowichtel*innen zur Verfügung
Auch @bibliothekswand konnte sich über eine schöne Karte freuen, die die Schüler von Burim gebastelt hatten.
Ausschneiden und reinbeißen! Verena schickte Carmen eine Karte mit Bastelanleitung.
Mehr Kitsch wagen! Mit diesem süßen Glitzerschneemann reklamierte Sabrina den Preis für die kitschigste Weihnachtskarte des Wichtelns für sich. Habt ihr eine kitschigere Karte gefunden?
Koffein und Süßes
Was benötigen pandemiegeplagte Geschichtsbegeisterte am dringendsten? Koffein und Süßes! Dieser Meinung waren jedenfalls viele der histowichtel*innen, so dass in diesem Jahr raue Mengen an Schokolade, Süßem, Tee und Kaffee verschickt wurden, teils sogar mit regionalem Touch. Hier eine kleine Auswahl der süßen Geschenke:
Virtuelle Geschenke histocamp-Karten
In Zeiten der Pandemie haben viele histowichtel*innen ihre kreative Ader entdeckt. Das galt auch für Arne, der für Anna aus histocamp-Karten eine Girlande gebastelt hat, inklusive virtueller Gutscheine.
David Haselhoff
Eines der sicherlich skurrilsten Geschenke beim diesjährigen histowichteln bekam Stewwi. Von ihrer Kollegin Judith wurde sie – natürlich Corona konform – persönlich bewichtelt.
Neben historisch bedeutsamen Landkarten bekam sie eine Sammlung von David Haselhoff Postern aus den 90er Jahren.
Kreative Beschäftigung für die Pandemie
Arne bekam beim diesjährigen histowichteln den passenden Christbaumschmuck von Steffi geschenkt. Aus 140 kleinen Steinen darf er sich seinen eigenen Saurier basteln. Wir hoffen, dass der Saurer passend zum heiligen Abend fertig war.
Ab in den Kühlschrank!
@die_Lesende wurde in diesem Jahr von Anja Katharina reichlich beschenkt. Dass das Geschenk im Kühlschrank gelagert werden musste, sorgte für zusätzliche Spannung:
Neben einem Buch, das sich sicherlich auch bei Raumtemperatur pudelwohl fühlt, gab es selbstgebackene Kekse
Praktisch denken – Maske schenken!
Praktisch denken – Maske schenken dachte sich Karoline und beschenkte Felix mit einem historisch bedeutsamen Mund-Nasen-Schutz, der an die Schlacht bei Ampfing erinnerte.
Olivenöl und Christbaumschmuck
Zugegebenermaßen bekam Sandra von Lisa einen ziemlich bunten Strauß an histowichteln-Geschenken. Neben Olivenöl, gabs einen Schokoladennikolaus, Tee und eine kleine Christbaumkugel, die um 1900 in Thüringen entstanden ist! Wir sind und sicher, dass die tolle Christbaumkugel einen Ehrenplatz am heimischen Tannenbaum gefunden hat.
Verpackung vs. Inhalt
Natürlich wissen wir nicht erst seit letztem Jahr, dass es beim histowichteln inoffizielle Wettbewerbe um das am Schönsten verpackte Wichtelgeschenk gibt. Uns ist auch klar: Nicht die Verpackung zählt, sondern der Inhalt. Nichtsdestotrotz gab es in diesem Jahr eine Verpackung, die viele Teilnehmer*innen unserer Wichtelaktion besonders begeisterte: Andie bekam zwar ein schönes Kartenspiel, doch eigentlich interessierten sich alle nur für die bunten Bälle, in die Juliane das Spiel verpackt hatte. Wahrscheinlich kamen bei Vielen freudige Erinnerungen an die eigene Kindheit auf, als der Besuch des Bällebads eines großen Möbelhauses ein kleines Highlight war.
Backen ist Liebe!
Dieses Jahr dachte sich Janine, dass unsere histowichtel*innen eine Große Portion liebe gebrauchen können. Deshalb griff sie zu Teigrolle und Keksförmchen und bereitete – ebenso wie @MissHyde16 – Süßes für ihren histowichelin vor. Wir finden: eine tolle Idee und hoffen, dass die beiden Bäckerinnen uns ihre Rezepte verraten.
Die Legoarchäologin
Marlit freute sich über ihr Wichtelgeschenk – die Archäologin bekam eine Mini-me Version aus Legosteinen. Wir finden: richtig gut getroffen!
Kulinarische Highlights
Nils war der Meinung: Sandra ist die beste histowichtelin.
Sie schien den Geschmack getroffen zu haben. Für Nils gab es nicht nur ein Kochbuch, sondern eine selbstgebastelte Weihnachtskarte, wärmenden Tee, selbstgemachte Pasta und ein passendes Rezept. Vielleicht gründet sich ja bald eine histowichteln-Kochgruppe? Denn auch BABcast freute sich über ein Kochbuch mit typischen Berliner Rezepten.
Ein Besuch im Zoo & Katzencontent
Ein Besuch im Zoo fällt derzeit Pandemie bedingt flach, allerdings kamen beim auch Tierfreund*innen auf ihre Kosten. Kein histowichteln ohne Katzencontent, dachte sich Hannah und schickte Rebekka eine Katzenkarte mit USB Stick und Schokolade.
Sabine freute sich hingegen über eine antike Zebraschautafel, die sie von Stefanie aus Wien bekomen hatte.
Auch wenn es nicht alle Beiträge aus den sozialen Medien in den Rückblick geschafft haben, möchten wir uns bei allein Teilnehmer*innen des histowichtelns für ihre Teilnahme bedanken und sehen uns dann beim histowichteln 2021 wieder!